NASCAR Finale 2023
Diesen Sonntag steigt auf dem Phoenix Raceway in Arizona das große NASCAR-Finale 2023. Erneut kämpfen vier Fahrer um den diesjährigen Titel. Am 5. November könnt ihr euch dementsprechend auf einen spannenden Motorsport-Abend freuen. Da wir die komplette Pre-Race-Show übertragen sind wir bereits ab 20:00 Uhr auf Sendung, ehe gegen circa 21:15 Uhr der Rennstart erfolgt. Anbei findet ihr alle Infos zum Finalrennen 2023. Wir freuen uns auf euch!
Die Fahrer
Kyle Larson: Mit Siegen in Richmond und Martinsville qualifizierte sich der Kalifornier bereits früh für die NASCAR-Playoffs. Diese eröffnete er mit einem Sieg in Darlington, bevor er in Las Vegas sein Ticket für die „Final Four“ in Phoenix löste. Vor zwei Jahren gelang ihm bereits sein erster NASCAR-Titel, wobei er damals ganze 10 (!) Rennen in einer Saison gewann. 2023 glänzt Larson vor allem durch Konstanz. In den bisherigen 35 Saisonrennen konnte bereits 14-mal in die Top 5 fahren. Nur sein Teamkollege William Byron stellte seinen Hendrick-Chevrolet bereits genauso oft unter den ersten fünf Fahrern ab. Phoenix lag dem 2021er-Champion bis dato recht gut. In den letzten neun Rennen auf dem Kurs in Arizona beendete er nur ein Rennen außerhalb der Top 10. Klappt es dieses Jahr mit Titel Nummer 2?
Christopher Bell: Als absoluter Favorit auf den Sieg beim Dirt-Track-Rennen in Bristol löste der 28-Jährige im April sein Ticket für die Playoffs. Es dauerte jedoch bis Ende Oktober, ehe er erneut in der „Victory Lane“ stand. Auf dem Homestead-Miami Speedway gelang der Sprung ins NASCAR-Finale 2023. Doch obwohl „nur“ zwei Saisonsiege auf dem Konto stehen, überzeugte auch er vor allem durch konstant gute Leistungen. So stehen vor dem Saisonfinale 19 Top-10-Platzierungen zu Buche. Nach 2022 steht der Fahrer aus Oklahoma bereits zum zweiten Mal in den „Final Four“. Dies ist dem Joe-Gibbs-Piloten hoch anzurechnen, allen voran, weil dies erst seine vierte Vollzeit-Saison ist. Ist er schon bereit für den ersten Titel seiner Karriere?
Ryan Blaney: Der 29-Jährige fährt 2023 die beste Saison seiner Karriere. Bis dato kam er in der Meisterschaft nie über einen siebten Platz hinaus. Doch nach einem starken Playoff-Lauf konnte er sich in diesem Jahr erstmals für die „Final Four“ qualifizieren. Blaney’s mangelnder Erfolg in der Regular Season ist vor allem auf die überraschend schwache Performance der Penske-Fords zurückzuführen. Auch sein Teamkollege und der Vorjahresmeister Joey Logano war 2023 nur einmal siegreich. Dadurch sammelte die direkte Konkurrenz rund um Larson, Byron und Bell über die Saison gesehen mehr Top5- und Top-10-Ergebnisse als der Penske-Pilot. Doch ausgerechnet, wenn es zählt, liefert Blaney regelmäßig ab. So auch am Sonntag in Phoenix?
William Byron: Byron ist der erfolgreichste Fahrer in der diesjährigen Saison. Kein Fahrer stand bis jetzt öfters in der „Victory Lane“, sowie in den Top 5 bzw. Top 10. Zu erwähnen ist hierbei, dass der Fahrer der legendären 24 das Frühjahresrennen in Phoenix gewann. Grund genug, ihn eventuell zum Topfavoriten auf den Titel zu ernennen? Der 25-Jährige steht zum ersten Mal in seiner Karriere in den „Final Four“. Bis dato kam er nie über einen sechsten Platz in der Meisterschaft hinaus. Nach anfänglichen Schwierigkeiten bei Hendrick Motorsports ist Byron spätestens seit letzter Saison so richtig in Fahrt gekommen und kann mittlerweile absolut auf dem Niveau der beiden Topstars Kyle Larson und Chase Elliott fahren. Krönt er seine fast perfekte Saison mit einem Titel?
Anbei eine Statistik der vier Finalisten über deren bisherige Erfolge im Jahr 2023:
Siege | Top 5 | Top 10 | Laps Lead | Stage Siege | |
Larson | 4 | 14 | 17 | 1127 | 8 |
Bell | 2 | 10 | 19 | 599 | 4 |
Blaney | 3 | 7 | 17 | 560 | 6 |
Byron | 6 | 14 | 20 | 921 | 8 |
Das Rennen
312 Umläufe werden uns auf dem Phoenix Raceway erwarten. Die erste Stage fällt mit 60 Runden relativ kurz aus. Der darauffolgende Abschnitt ist mit 125 Runden mehr als doppelt so lange, bevor das finale Segment mit 127 Runden abgerundet wird. Die Streckenlänge beläuft sich auf 1,022 Meilen, wobei die Kurvenüberhöhung 11, bzw. 9 Grad beträgt. NASCAR-Legende Kevin Harvick ist mit neun Erfolgen Rekordsieger, zudem gewann die Marke Chevrolet 26 Rennen auf der Rennstrecke in Arizona. Insgesamt 54 Cup-Events wurden auf dem kürzlich umgebauten Phoenix Raceway ausgetragen.
Ein Blick in die anderen Klassen
Auch die NASCAR Xfinity- und Truck Series gastieren dieses Wochenende am Phoenix Raceway und fahren dort den Titel aus. Ähnlich wie im Cup stehen dabei noch vier Titelkandidaten zur Verfügung. In der zweiten NASCAR-Liga treten Sam Mayer, Justin Allgaier, John Hunter Nemechek und Cole Custer gegeneinander an. Letzterer würde sich mit einem Titelgewinn wieder für ein Cockpit im Cup bewerben. Der 25-jährige gewann in drei Jahren für „Stewart Haas Racing“ lediglich ein Rennen und wurde Ende 2022 bis auf Weiteres in ein Xfinity-Cockpit gesetzt. J.H. Nemechek hingegen hat ein Cup-Startplatz für die kommende Saison sicher. Der siebenfache Saisonsieger wird in der Startnummer 42 des „Legacy Motor Club“ Platz nehmen. Für Justin Allgaier und Sam Mayer wäre es ebenso der erste Titel in der Xfinity-Series. Allen voran Allgaier wird hoffen, dass der Knoten in der zweiten NASCAR-Liga endlich platzt. Aller seiner 13 bisherigen Vollzeitsaisons in der Xfinity-Series beendete er zwischen den Plätzen 2 und 7. Mayer hingegen fährt erst seine zweite Saison und will im Alter von nur 20 Jahren schon beweisen, was er kann.
In der Truck-Series konnten sich Corey Heim, Ben Rhodes, Grant Enfinger sowie Carson Hocevar in die „Final Four“ fahren. Letzterer stellte dieses Jahr schon in der Cup-Series sein Können unter Beweis und ist unter den Finalisten der erfolgreichste Fahrer in dieser Saison. Rhodes ist im Jahr 2021 schon Meister geworden, obwohl er nur zwei Rennen gewann. Auch dieses Jahr stellte er seine Konstanz mit 13 Top-10-Ergebnissen erneut unter Beweis. Enfinger ist der Gewinn einer Meisterschaft bis dato noch nie gelungen. Sein bisher bestes Ergebnis ist Rang 4, was er 2023 unterbieten möchte. Corey Heim ist der große Youngstar in den „Final Four“ der Truck-Series-Playoffs. Der 20-Jährige fährt seine erste Vollzeit-Saison und hat jetzt schon eine Chance auf den Titel.
Kevin Harvick – Eine Legende tritt zurück
In Phoenix fährt NASCAR-Legende Kevin Harvick sein (vorerst) letztes Rennen. 2001 fuhr der Kalifornier nach dem tragischen Unfalltod von Dale Earnhardt in Daytona in der Startnummer 29 von Richard Childress Racing. Bereits in seinem dritten Start konnte Harvick sein erstes Rennen gewinnen. Damals gewann er gegen Jeff Gordon um winzige 0,006 Sekunden bei einem Photo Finish in Atlanta. Sein erstes Cup-Jahr krönte er mit einem zweiten Erfolg in Chicago. 2007 gewann er das legendäre „Daytona 500“, als er erneut in einem Photo Finish gegen Mark Martin siegte. Im Anschluss kam es jedoch zu einer langen Dürrephase, denn es dauerte mehr als drei Jahre (April 2010) bis der damals 34-jährige wieder in der „Victory Lane“ stand. In den Jahren 2010, 2011 und 2013 verfehlte er den Titel mit Platz 3 in der Gesamtwertung nur knapp. Im Jahr darauf wechselte er zum ersten und einzigen Mal in seiner Karriere sein Team. Er pilotierte ab der Saison 2014 den Stewart-Haas-Chevrolet mit der Startnummer 4. Dieser Wechsel zahlte sich aus, denn fünf Saisonsiege und 20 Top-10-Ergebnisse reichten für den Titel. In diesem Jahr wurde übrigens erstmals das heute bekannte Eliminationsverfahren der Playoffs eingesetzt. Trotz zahlreicher Seige gelang es Harvick jedoch nie einen weiteren Titel einzufahren, obwohl er im Anschluss noch vier weitere Male in den „Final Four“ stand. 2020 fuhr der Kalifornier mit neun Siegen und 27 (!) Top-10-Ergebnissen seine bisher erfolgreichste Saison. Am 14. August 2022 gewann Kevin Harvick sein bis dato letztes NASCAR-Rennen in Richmond. Nach 23 Saisons, einem Titel, 60 Siegen und 16.035 Führungsrunden verabschiedet sich in Phoenix also eine echte Legende des NASCAR-Sports. Kann er seine Karriere mit einem Sieg krönen? Die Rennstrecke in Arizona liegt Harvick, bereits neun Mal konnte er dort gewinnen … nirgendswo anders stand er öfters in der „Victory Lane“.
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